:: Die Kirche St.
Bonifatius
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2006/06/03 |
Die Kirche St. Bonifatius ist neben dem Schloß das älteste noch erhaltene Bauwerk von Großfurra. Sie nimmt durch ihre günstige Lage im Gesamtbild des Ortes und der anschließenden Landschaft eine hervorragende Stellung ein. Mit ihrem langgestreckten Dach, dem höchst originell angegliederten und architektonisch reizvoll durchgebildeten Turm gibt sie ein schönes Gegenstück zu den massigen Formen des Schloßbaues und kann zweifellos als eine der ansehnlichsten und schönsten Dorfkirchen der ganzen Gegend bezeichnet werden. |
Weitere
Bilder finden sich auf denSeiten vom Tag des offenen Denkmals 2004
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Der Kirchenbau stammt aus der romanischen Bauperiode, also aus der Zeit vom 11. bis 13. Jahrhundert. |
11.-13.Jahrh. |
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Als im Jahre 1322 das Nonnenkloster der Zisterzienser von Großballhausen nach Großfurra verlegt wurde, übertrug Landgraf Friedrich der Ernsthafte von Thüringen das Patronat über die Kirche der Äbtissin des Klosters. |
1322 |
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Das Innere der Kirche hat im Laufe der Zeit mancherlei Änderung erfahren. 1537 wurden die beiden unteren Emporen und 1691 die zweite Empore an der Nordseite errichtet. |
1537 |
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Nach der Aufhebung des Klosters 1538 übten die Herren v.Wurmb Patronatsrecht über die Kirche aus. |
1538 |
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Ursprünglich sollte die Kirche 2 Türme erhalten, die auch beide zur gleichen Zeit einige Stockwerke hoch aufgeführt wurden, von da wurde aber nur der nördliche mit seiner an der Ostseite befindlichen Fenstereinfassung vollendet, während man den Weiterbau der südlichen einstellte, 1586 wieder so weit abtrug, daß er mit dem in jenen Jahren erhöhten westlichen Teile der Kirche unter ein Dach gebracht werden konnte. |
1586 |
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Der nördliche bis zur Spitze ganz aus Mauerwerk aufgeführte Turm wurde, nachdem der obere Teil sehr schadhaft geworden war, 1719 fast bis zur Hälfte abgetragen und erhielt ein mit Schiefer gedecktes Kuppeldach. |
1719 |
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Das Patronat über die Kirche besaßen die Landgrafen von Thüringen. |
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Die Orgel
der hiesigen Kirche war unbrauchbar geworden und wurde durch eine
neue ersetzt. |
1679 |
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1687 hat
Lewin v. Wurmb die ganze Kirche malen lassen. |
1687 |
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Am 27. Juni 1817 traf ein Blitzstrahl den Kirchturm und riß vom Dach desselben einige Schiefer. |
1817 |
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Die alte Orgel vom Jahre 1681 war nicht mehr zu spielen. Eine Reparatur würde nach dem Urteil von vielen Sachkennern nicht dem Zweck entsprechen, da das Werk zu alt und zu fehlerhaft in seiner Anlage ist. Es ist deshalb der allgemeine Wunsch der Ortsbewohner, daß eine neue Orgel gebaut werde. So wurde eine neue Orgel an den Orgelbauer Schulze zu Paulinzella für 770 Rth. verarkordiert und am 1. November 1828 wurde diese durch den Musikdirektor Beutler aus Mühlhausen und den Oberkirchner Preßler zu Sondershausen übernommen. |
1828 1.November |
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Viele
Jahrzehnte vergingen, ohne der Kirche die geringste Pflege wiederfahren
zu lassen. Der weit vorgeschrittene Verfall des ganzen Bauwerks
veranlaßte den Kirchenvorstand sich endlich der dringenden
Angelegenheit anzunehmen. |
1901 |
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1913 trat man diesem Plane erneut näher. Der Krieg 1914/18 unterbrach jegliche Bautätigkeit und so mußte der Bau bis nach dem Kriege zurückgestellt werden. |
1913 |
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1920 konnte endlich mit den Arbeiten begonnen werden, aber schon im nächsten Jahre mußten die Arbeiten unterbrochen werden, weil es an Geld und Material mangelte. |
1920 |
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Die Orgel wurde durch Strobel - Frankenhausen, repariert und im Jahr 1920 durch eine neue ersetzt. Den Kronleuchter stiftete der Pächter des Schloßgutes Wehle, der vom Stifter selbst hergestellt worden ist. |
1920 |
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Dem
Pfarrer Hoffmann war es zu danken, daß 1922 die Arbeiten
fortgeführt werden konnten, trotzdem die Kirchenbehörde mit
Verhaftung gegen ihn vorzugehen drohte. |
1922 |
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Der Turm wurde 1945 durch eine Granate der Amerikaner schwer beschädigt und im Jahre 1951 von dem Zimmermann Rätsch in der alten Form wieder hergestellt. Das Kirchendach zeigte ebenfalls schwere Schäden, die im März 1951 behoben sind. |
1951 |
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1967 zeigten sich verschiedene Mängel an der elektrischen Läuteanlage. Diese war etwa 16 Jahre in Betrieb. Es mußten umfangreiche und kostspielige Reparaturen vorgenommen werden. |
1967 |
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Am 20. Oktober 1971 beginnt die Dachdeckung an der Kirche. Es werden Dachrinnen angebracht und die Blitzschutzanlage instand gesetzt. |
1971 |
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Die Läuteanlage, die schon mehrere Jahre Mängel aufweist und dauernd repariert werden muß, versagte 1975 endgültig. Hierfür wurde um Spenden gebeten. Kurz vor dem Weihnachtsfest war die neue Anlage fertiggestellt. |
1975 |
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Im Jahr 1977 hat man einen neuen Zaun zwischen Schule und Kirche gesetzt. |
1977 |
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Der Schmiedemeister des Ortes, Klaus Berghänel, erneuerte 1982 das Drahtgeflecht vor den Altarfenstern. |
1982 |
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1986 wird im Kirchengebäude die Turmuhr instandgesetzt und die Turmfenster durch die Tischlerei Rumpf erneuert. |
1986 |
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1987
werden 6 weitere Fenster in der Kirche erneuert und die
Außentür an der Südseite repariert. |
1987 |
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Im August 1992 fällt eine größere Reparatur der Turmuhr an. |
1992 |
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Der
Dachstuhl des Kirchengebäudes an der Südostseite wurde 1995
repariert und anschließend neu eingedeckt. |
1995 |
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Im Jahr 1996 wurde mit der Instandsetzung des Dachstuhles begonnen. Anschließend wurde das Dach gedeckt und die Blitzschutzanlage instandgesetzt. |
1996 |
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Die Rekonstruktion der Zwischendecke, welche eine Ausmalung trägt, war für 1998 vorgesehen. Bis Dezember 1998 wurde die Zwischendecke fachmännisch durch die Tischlerei Rumpf eingebaut. |
1998 |
:: Das Schloß
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2003/05/31 |
Das
Schloß mit seinem massig wirkenden Turm liegt in der Mitte des
Ortes. Das ehemalige Wohn- und Wirtschaftsgebäude, auch das
Schloss genannt, besteht aus 2 Flügeln, von denen der
südliche und kleinere erst vor ca.
270-280 Jahren von General Ludwig Heinrich von Wurmb erbaut wurde. Der
westliche dagegen ist schon sehr alt. Er ist, mit Ausnahme der dritten
Etage, ganz aus Stein gebaut und mit Schiefern eingedeckt. Aus diesem
und
aus dem östlichen, vor längerer Zeit abgetragenen
Flügel,
die durch einen nördlichen und einen südlichen Flügel
miteinander
verbunden waren, bestand das durch die Landgrafen von Thüringen
erbaute
Schloß. Dieses besaß 3 Türme und
war von doppelten Wallgräben umgeben. Der östliche
Flügel
war die landgräfliche Vogtei, der westliche das Burglehen. Nach außen
hatte das Schloss keine Fenster, oben aber eine offene Gallerie. Diese
wurde
bei dem noch stehenden Flügel als 3. Etage ausgebaut. Als
Wohnungen
dienten die im Inneren gelegenen und aus Holz gebauten Räume. Dicht an der östlichen Seite des Schlosses und mit ihm verbunden erhebt sich ein runder ansehnlicher Turm. Dieser stammt aus den frühesten Zeiten des Schlosses. Es ist der letzte von den 3 ursprünglich vorhandenen Türmen. In ihm befand sich das Familienarchiv der Herren von Wurmb. Nach Westen, Süden und Osten ist das Schloß von einer Parkanlage umgeben. Siehe auch Website der Burg Großfurra ... |